Boris Werthmüller

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Diplomarbeit Boris Werthmüller Sehende, fühlende und denkende Hände und die Kunst der Palpation in der Craniosacralen Therapie 2019
Diplomarbeit Boris Werthmüller Sehende,
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Ausbildungen:

- dipl. Craniosacral Therapeut (2016-2019)

- dipl. Physiotherapeut FH (1997-2001)

- Schamanische Trance-, Heil- und Ritualarbeit,     

   Core - Schamanismus (2005-2008)

 

Weiterbildungen:

- Biodynamische Craniosacral Therapie (2023/24)

- Diamond Logos Teaching (Methode des Erkundens

   von inneren Prozessen, Ansätze der transpersonalen

   und humanistischen Psychologie) (2021/22)

- Kinderbehandlung in der craniosacralen           

   Therapie (2019)

- Hiah Park Global Shamanic Healing Arts (die Kunst

   des ekstatischen, rituellen Tanzes) (2014/15)

- Manual- Therapie (Maitland 1a) (2015)

- Myofascial Release (Faszienarbeit) (2014)

- Kinderphysiotherapeut (CAS Neuro-Developmental  

   Treatment NDT Bobath) (2011-2012)

 

 

Faszination Craniosacrale Körperarbeit:

Was mich an der Craniosacralen Therapie besonders fasziniert, ist die Möglichkeit, mit meinen Händen den Craniorhythmus zu spüren – der Ausdruck der Lebendigkeit des Flüssigkeitskörpers ist. Es ist immer wieder ein tief berührender Moment, wenn ich in Kontakt mit dieser Kraft komme, die von Beginn unseres Lebens an wirkt. Sie manifestiert sich sowohl als embryonales Formungsfeld als auch durch die Selbstheilungskräfte, die stetig auf Gesundheit und Gleichgewicht hinwirken. Es ist ein intensives Erlebnis, mit dem Flüssigkeitskörper und der primären Atmung verbunden zu sein, denn in diesem Zustand offenbart sich ein klarer, innerer Behandlungsplan. Ich empfange direkt Informationen, Bilder und Impulse, die mich durch die Behandlung leiten. Wenn ich mit dieser „inneren Intelligenz“ in Kontakt trete, durchströmt mich stets eine tiefe Ruhe, und ich fühle mich mit einer kraftvollen Energie verbunden, die unaufhörlich auf Heilung und Wohlbefinden ausgerichtet ist.


Dieses Zitat stammt von James Jealous, einem sehr berühmten Osteopathen:

„Unser Ziel ist es die Gesetze der Natur zu erlernen, indem wir unsere Wahrnehmungsfähigkeiten benutzen, die wir in unserer Ausbildung und Praxis entwickelt haben. Der Kern dieser Arbeit ist die Wahrnehmung. {…} Wir benutzen unsere Hände für die Diagnose, die Wahrnehmung und die Therapie. Das ist so einfach, wie tiefgreifend. Wir suchen nicht nach Symptomen, sondern nach einer voreingestellten Priorität, die von der Gesundheit des Patienten in Gang gesetzt wurde. {…} Es ist uns bewusst, dass bei der Heilung viele Gesetze existieren und arbeiten, von denen wir keine Ahnung haben. Und doch treten wir sehr tief in den ganzen Prozess ein. Interessant ist, dass unsere Wahrnehmung, sowohl die Absicht der natürlichen Gesetze, als auch die Absicht der Gesundheit und wie sie ihre Priorität erstellt, spüren kann. Unser Motiv und unser Können zielen darauf ab, die Absicht der Gesundheit im Patienten zu verstehen, wie sie arbeitet, Gleichgewicht und Harmonie herzustellen."


Craniosacraltherapie fördert Self-Empowerment (Selbstermächtigung):

Manchmal wird der Begriff auch mit Selbstwirksamkeit übersetzt. Es geht im Kern darum, wieder vermehrt mit den lichten Kräften in sich selbst in Kontakt zu kommen und daraus das eigene Leben so zu gestalten, wie man es sich tief aus dem Herzen wünscht. Anstatt in persönlichen und kollektiven Trancen von Ohnmacht, Hilflosigkeit oder Resignation zu verharren, übernehmen wir die Verantwortung für unser Leben und beginnen, es aktiv zu gestalten. Dies erfordert, dass wir negative Glaubenssätze, wie zum Beispiel „Ich werde das niemals schaffen“ erkennen und die selbstbegrenzenden Gedankenmuster, die wir oft unbewusst wiederholen, hinterfragen und verändern. Achtsamkeit und Selbstwahrnehmung sind Schlüssel, um diese Veränderung zu ermöglichen.

 

Nun könnte die Frage aufkommen, warum es einen Therapeuten braucht, wenn die „Selbstheilungskräfte“ ohnehin in uns liegen. Aus meiner Sicht besteht die Rolle des Therapeuten darin, die Klienten auf ihrem Weg zu mehr Gesundheit und Selbstermächtigung zu unterstützen. Dieser Weg ist oft herausfordernd und schmerzhaft, und deshalb benötigt es jemanden, der nicht selbst Teil des Systems ist, um die notwendige Begleitung zu bieten. Lynn Andrews beschreibt diese Rolle so: „Ein Heiler heilt nicht wirklich. Er ist ein Spiegel. Wir sind niemals in der Lage, jemand anderem direkt zu helfen. Wir können nur helfen, den Menschen zu sich selbst zu führen. Im Grunde tue ich nichts anderes, als sie so zu sehen, wie sie sind, und ihnen dieses Bild zu spiegeln. Wenn sie es erkennen können, können sie daraus lernen und entscheiden, ob sie sich verändern wollen. Ich zeige ihnen, was sie werden könnten, aber die Entscheidung liegt bei ihnen.“

 

Auch der Osteopath Rüdiger Krause beschreibt dies treffend: „Als Therapeuten, die mit manuellen Techniken arbeiten, haben wir die Möglichkeit, den Patienten mit unseren Händen einen Spiegel vorzuhalten. Oft nehmen sie Verspannungen und Einschränkungen im Gewebe gar nicht wahr. Erst wenn wir auf eine schmerzhafte Stelle drücken, wird ihnen bewusst, dass etwas nicht stimmt.“ So tragen wir dazu bei, die Selbstwahrnehmung des Patienten zu erweitern und ihn zu einer besseren Körperwahrnehmung zu führen.

 

Self-Empowerment bedeutet also, sich selbst besser wahrzunehmen und auf das eigene Vertrauen zu bauen. Es geht darum, zu erkennen, dass alle Ressourcen, die wir für unseren Lebensweg und unsere Aufgaben benötigen, bereits in uns vorhanden sind. Und wenn wir einmal an einem Punkt stehen, an dem wir nicht weiterkommen, gibt es immer liebevolle Unterstützung von anderen, die uns auf diesem Weg begleiten können.

 

Bild: Netzfund

Das Meer als eine schöne Metapher für den Flüssigkeitskörper

The Lion is Roaring...